Stolperstein der Vergegenwärtigung

Stell dir vor, die Berge wären nur Täler und der Strand ohne Meer.

Stell dir vor, die gleiche, dich streichelnde Welle, käme immer wieder.

Stell dir vor es gäbe nur Lebende und keine Toten,

keine Vulkane, die Unheil bringen und keine Gewitter mehr.

Und was wäre alles ohne den verhassten Regen,

was, keine dunkle Wolke mehr würde das Sonnenlicht trüben?

Wie könnte ich noch stürmisch deinen Mund küssen,

wäre er mir nicht entzückend divergent?

Wie noch lieben, wäre in der Liebe kein Geheimnis gegenwärtig?

Eine Landschaft aus gleichem Guss; es wäre fürchterlich.

Ist nicht auch die Trauer des Glückes Mutter?

Wie könnte heiteres Lachen die Lippen umspülen,

gäbe es nicht aus Schmerz geborene Tränen?

Wie könnte ich existieren ohne das Fremde neben mir –

bin ich mir doch selbst ein Immigrant.

Archäologen sind wir, in einer unbekannten Welt,

Stein für Stein tragen wir zusammen, was unsere Hoffnung nährt.

Asyl ist uns gegeben auf dem Raumschiff „Terra“,

suchend nach Halt im Dickicht eines betrunkenen Zauberwaldes.

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