„Macht? Wieso Macht?“, empörte Serena sich.
„Magst du das Wort nicht?“, erstaunte ich mich, „ausgerechnet du, wo du doch …“
„Nein, ich mag diesen Begriff nicht“, unterbrach sie mich. „Jede Weiblichkeit, und sei sie noch so hässlich, trägt Sinnlichkeit in sich. Wenn viele Frauen diese Eigenschaft verloren haben, so doch, weil sie zu wenig das sein wollen, was sie sind. Ewig weiblich müssten sie sein – bis ins hohe Alter. Das aber, mein Lieber, hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit Selbstwertgefühl. Die Frau ist nicht mächtig, sondern eigentlich in ihrem Wesen verführerisch. Sie verführt zu etwas Besseren, sie ist der Gegenpol zu abgestumpften Sinnen.“
„Sie verführt zum Besseren?“, fragte ich, ich konnte nicht verstehen, was sie damit meinte.
„Sie erzieht den Mann!“, schrie sie fast schon aus, sodass Heidi noch aufmerksamer unserem Dialog lauschte.
aus: „Serena- Gefangen im Netz der Leidenschaft“