„A rose is a rose, is a rose“ …

Meine Liebe hab ich dir gegeben, eingepflanzt in frische vulkanische Erde hab ich dich. All meine Zuneigung hab ich als Dünger dir beigefügt, mein Herz dir geschenkt. Wie im Wahn, wenn niemand mich hörte, flüsterte ich süßliche Worte dir zu. Das Mondlicht hatte ich genommen, warf es dir zu. In all deiner Pracht und Schönheit, solltest du aufgehen – du, meine liebliche Rose.

Doch Blatt für Blatt warfst du ab, ließt nur einen grässlichen dornigen Stengel übrig, an dem, wollte ich dich berühren, ich mich verletzte. Alles um dich herum erblühte, nur du, mein Blumentier, bliebst stachelig, garstig und blütenlos.

Jetzt jedoch, da ich fortgehe, da der Sommer seinen Kopf gegen den grauen Winter neigt, jetzt wo ich die Hoffnung verbrannte, je eine Leidenschaft aus dir hervor bringen zu können,

jetzt wo meine Liebe längst erloschen ist, wo du dich tot gabst für mich – nun erst bringst du lockend, zwischen all den Dornen, eine wundervolle Blüte hervor. Zu spät, meine Liebste, es ist vorbei.

Ich hab sie mir abgeschnitten, mir genommen, die junge Blumenblüte und als Erinnerung in ein Glas mit Wasser gestellt. Einmal noch will ich mich daran ergötzen, bevor ich gehe, sehen, was ich erstrebte: Einen stacheligen Liebreiz, erblüht in einem Rot wie Feuer.

„a rose is a rose, is a rose“ (Gertrude Stein)

rose-mazoni

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