BERLIN …

Base -Ball -Bine aus Berlin – zusammen lagen wir am Fenster, blickten hinunter auf die Strasse, laut dröhnte die Musik aus den Boxen. Oranienstrasse, bunte Lichter, schönste Strasse der Welt. abends spielte sie mit ihrer Band in Kneipenkellern, sang Lieder, ich kam zu ihr auf die Bühne.

Oranienstrasse, besetztes Haus, geschmückt mit Transparenten: „Es ist besser unsere Jugend besetzt Häuser als fremde Länder!“

Berlin, Kebabstände, Blaulicht und Tränengas – ewig auf Adrenalin. „Lass uns rennen, die Bullen kommen.“

Punkkonzerte waren verboten, nicht aber so im SO36 , das befand sich auch – wo sonst – in der Oranienstrasse, in Kreuzberg, in Westberlin, im Paradies.

Dann, der 1. Mai, brennende Barrikaden, für eine Nacht war Kreuzberg befreit, rings herum leuchtendes Feuer, die Supermärkte hatten geöffnet, zerbrochene Scheiben statt Ladenschlusszeiten, Getränke und Nutella-Schnitten gab es umsonst. Wir tanzten auf den Strassen, sie und ich und all die anderen, wir waren frei – es war eine Revolte hungriger Herzen. Anwohner strömten aus den Häusern –  Gefühle der Gemeinsamkeit, egal welcher Hautfarbe, welcher Nation – es war ein Fest … die Mauerstadt wurde in jenem Moment zum Nabel der Welt.

„Ich steh auf Berlin!“, sagten wir uns, gingen zusammen ins Bett, was immer am Fenster stand, umarmten uns, blicken hinaus auf die lebendigste Strasse, die ich je gesehen hatte.

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